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23. September 2005

Auhausen bereitet Jubiläumsjahr vor -
2008: 400 Jahre Evangelische Union / 2009: 1050 Jahre Auhausen

Auhausen – Die kleine nordschwäbische Gemeinde Auhausen bereitet seit einigen Wochen ein Jubiläumsjahr mit zahlreichen Veranstaltungen und unterschiedlichsten Aktivitäten vor: Anläßlich des 400. Jahrestages der Gründung der Evangelischen Union in Auhausen beginnt am 12. Mai 2008 ein „Jubel-Jahr“ mit einer Gedenkwoche und wird am 14. Juni 2009 mit einem Festwochenende, dem 1050. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes, enden.
Nach kurzer, konstruktiver Besprechung mit Vertretern der Gemeinde und der Kirchengemeinde Auhausen sowie allen Vereinen und Gruppierungen Auhausens konnte man mit der Idee, in Auhausen zwei wichtige und geschichtlich interessante Ereignisse „im Paket“ zu begehen, der Öffentlichkeit vorstellen. Bei einer Gemeinde-Versammlung haben sich die interessierten Ort-Bürger zusammengefunden und nach einer allgemeinen Aufklärung zu den historischen Fakten, konnte der 21-köpfige Festausschuß gewählt werden.
Dieses Gremium hat zwischenzeitlich seine Arbeit aufgenommen und die ersten Eck-Daten festgelegt:
Der Veranstaltungsreigen wird in ein Jubiläumsjahr mit 13 Monaten eingebetet. Zum Auftakt wird an die 400. Wiederkehr der Gründung der Evangelischen Union gedacht. Mit diesem Ereignis ist das Dörfchen Auhausen, welches zu seiner Blütezeit im 12. bis 15. Jahrhundert durch sein geistig und wirtschaftlich aktives Kloster weithin in der „alten Welt“ bekannt war, noch einmal bestimmt gewesen, im Mittelpunkt der damaligen europäischen Politik zu stehen. Zwischen dem 12. und 16. Mai 1608 trafen sich Vertreter der führenden evangelischen Fürstenhäuser, um ein Verteidigungsbündnis gegen die machtvoll aufstrebende katholische Gegenreformation zu schmieden. Diese „Protestantische Union“ ist ein entscheidender Meilenstein reformatorischer Geschichte zwischen dem Augsburger Religionsfrieden und dem Prager Fenstersturz, der Auhausen u.a. sogar eine Erwähnung in der „Encyclopaedia Britannica“ beschert. Auch die „Unionstraße“ im Zentrum der Bundeshauptstadt Berlin verdankt ihren Namen dem Ereignis in dem kleinen Dorf der fränkisch-schwäbischen Region.
Wie es der Zufall will, fallen die Verhandlungstage vom Montag, 12. Mai bis Freitag, 16. Mai 1608 im Gedenkjahr 2008 wiederum auf dieselben Wochentage, so daß man sich entschieden hat, eine Gedenkwoche (12. – 16. Mai 2008) mit täglichen Veranstaltungen abzuhalten. Ebenso, wie vor 400 Jahren wird diese Woche mit einem Gottesdienst beendet werden. Jedoch mit dem wichtigen Unterschied, daß man im Jahre 2008 – nicht zuletzt im Hinblick auf eine historische Verpflichtung durch den 1. Ökumenischen Gottesdienst im Jahre 1976 mit den Bischöfen Stimpfle und Hanselmann – mit einem Ökumenischen Gottesdienst konfessionsübergreifend und händereichend der Geschichte denken wird.
In den nachfolgenden Monaten soll mit der Unterstützung aus der gesamten Bevölkerung und den Vereinen ein abwechslungsreiches und regelmäßiges Programm (von einer dörflichen Photoausstellung über Konzerte bis hin zur Präsentation einer Ortschronik und weiteren Veranstaltungen) einem interessierten Publikum aus Nah und Fern geboten werden.
Zum Abschluß des Jubiläumsjahres ist geplant, vom 11. bis 14. Juni 2009 ein Festwochenende auszurichten. Wiederum mußte der Zufall mitspielen, daß erst nach Terminierung dieses Wochenendes dem Festausschuß bekannt werden sollte, daß das erste verbriefte Datum in bezug auf Auhausen der 12. Juni 959 ist. Genau dieses Datum trägt die Urkunde von Kaiser Otto I., welche die Schenkung der Güter von Auhausen … an die Herren von Auhausen, der Familie Hartmann bezeugt. Auch wenn in Fachkreisen allgemein davon ausgegangen wird, daß bereits lange vorher eine Siedlung „Ahusen“, sogar bereits mit einem sakralen Bau, bestanden haben muß, so kann – neben einer Gründungslegende aus dem 8. Jahrhundert – auf eine ältere Niederschrift nicht zurückgegriffen werden.
Bewußt hat der Festausschuß bei der Auswahl des 11. Juni 2009 als Eröffnung des Festwochenendes berücksichtigt, daß an diesem Tage, dem Fronleichnamstag 2009, die Verbundenheit mit den katholischen Christen in einer evangelischen Gemeinde mit wechselvoller kirchlicher und weltlicher Geschichte zum Ausdruck gebracht werden soll.

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