Auf den Spuren der Herren von Auhausen
Auhausen – In Vorbereitung der anstehenden Jubiläen „400 Jahre Gründung der Evangelischen Union“ (2008) und „1050 Jahre Auhausen“ (2009) befand sich kürzlich eine Abordnung des Jubiläumsausschusses im Bayerischen Staatsarchiv Nürnberg auf der Suche nach den „Wurzeln der eigenen Geschichte“.
Wenn die Gemeinde Auhausen im Jahr 2009 die erste urkundliche Erwähnung des nordrieser Ortes vor 1050 Jahren feiert, so ist es sicherlich ein „Muß“, sich beizeiten auf „Spurensuche“ nach der eigenen Geschichte zu machen.
So führte bereits im vergangenen Jahr ein Gemeindeausflug zur Lobdeburg (bei Jena), welche die spätere Wirkungsstätte (ab ca. 1136) der Herren von Auhausen war.
Nunmehr hat es sich der Jubiläumsausschuß zur Aufgabe gemacht, die erste bekannte Urkunde, als „Wurzel der eigenen Geschichte“, aufzusuchen.
Bisher war im eigenen Ort über Auhausen – neben Gründungslegenden von 739 und 958 – nur von der Existenz einer Urkunde vom 12. Juni 959 bekannt, welche König Otto I. ausstellen lies, um seinem Getreuen, Hartmann von Auhausen, das Eigentum der Lehengüter Auhausen und Westheim zu übertragen. Der Name Hartmann war ein Leitname des Geschlechtes der Edlen von Auhausen.
Im Rahmen eines Besuches des Bayerischen Staatsarchivs Nürnberg ist nun diese Original-Urkunde, welche heute zu den ältesten Dokumenten des ganzen Archivs zählt, im Kaisersaal der 12-köpfigen Abordnung aus Auhausen vorgelegt worden. In einem dreistündigen Gespräch sowie einer Hausführung mit Archivdirektor Dr. Schott konnten zahlreiche Fragen über Schrift, Inhalt, Wappen, Material, Herstellung und Lagerung der Urkunde behandelt werden.
In ihrer über 1000-jährigen Geschichte ist diese Urkunde – nach ihrer Ausstellung in Rohr – über Auhausen zum Markgrafen von Ansbach gelangt. 1806 fielen sämtliche Urkunden an Bayern und wurden um 1900 nach München zur Neu-Archivierung gebracht. Erst ab 1993 ist der Urkunden-Bestand wieder in die Regierungsbezirke ihres Ursprunges zurückgegeben worden. Durch die jahrhundertelange Zugehörigkeit der schwäbischen Ortschaft zur Markgrafschaft Ansbach sind auch zahlreiche weitere Urkunden von Kloster und Ortschaft Auhausen jüngeren Datums heute in Nürnberg archiviert.
In Fachkreisen wird zwar allgemein davon ausgegangen wird, daß bereits lange vor 959 eine Siedlung „Ahusen“, sogar bereits mit einem sakralen Bau, bestanden haben muß, jedoch kann auf ältere Archivalien nicht zurückgegriffen werden.