15. Mai 1969

Neue Wörnitzbrücke dem Verkehr übergeben
Staatssekretär Jaumann durchschnitt das weiße Band –
Bürgermeister Held dankte

Auhausen – Am Himmelfahrtstag versammelte sich nach dem Gottesdienst die Gemeinde mit ihren geladenen Gästen am Wörnitzufer, um die in längerer und mühseliger Arbeit erstellte neue Brücke in einer Feier dem Verkehr zu übergeben.
Weihehandlungen haben den Sinn, vollendete Bauten durch Gottes Wort und Gebet in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Ortspfarrer Walter Rödiger verlas die Worte vom Hausbau aus Jesu Bergpredigt und verwies den abgeschlossenen Bau unter die Verheißung des Psalmworts: „Der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände!“ nach dem Dankgebet und dem gemeinsam gesprochenen Herrengebet befahl er die Brücke dem Schutz und Segen Gottes. Die religiöse Feier wurde von Dankchorälen des Posaunenchors umrahmt.
Anschließend nahm Bürgermeister Friedrich Held das Wort. Er begrüßte als Vertreter der Bayerischen Staatsregierung Staatssekretär Anton Jaumann, ferner Stellvertretenden Landrat Hans Schneider aus Baldingen und den Leiter des Baubüros, Ingenieur Trautmann aus Reimlingen, und führte weiterhin aus: „Wir alle sehen mit Stolz und bewegten Herzens auf das fertiggestellte Bauwerk. Die Brücke, das Monument aus Stahl und Beton, ist eine lebendige Verbindung einer für unsere Gemeinde lebenswichtigen Verkehrsader, deren Fundamente in Zukunft allen Gewalten des Wassers, der sonst so friedlichen Wörnitz standhalten werden. Das Gelingen des Baus sei allen, die tatkräftig mitgewirkt und mitgearbeitet haben, gedankt. Der besondere Dank gilt dem hochverehrten Herrn Staatssekretär für die große finanzielle Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung, ohne deren Hilfe es der Gemeinde nicht möglich gewesen wäre, das Problem zu lösen. Möge Gott geben, daß diese in Frieden und Freiheit gebaute Brücke als Symbol menschlicher Schaffenskraft und mühevoll Wirkens zum Segen aller für Generationen erhalten bleibe!“
Nach dieser Begrüßungs- und Dankansprache ergriff Staatssekretär Anton Jaumann das Wort und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß diese schöne Brücke trotz aller finanziellen Belastung der Gemeinde gebaut werden konnte. Möge es auch der Gemeinde vergönnt sein, die kommenden Renovierungsarbeiten an und in der ehrwürdigen Klosterkirche durchzuführen, die auch dem Bayerischen Staat und dem Landeskreis sehr am Herzen liegen und tatkräftige Unterstützung finden werden. Diese Gedanken unterstrich auch für den am Kommen verhinderten Landrat Gerhard Müller dessen Stellvertreter Hans Schneider. Für die Baufirma Dyckerhoff & Widmann, Augsburg, sprach Ingenieur Trautmann aus Reimlingen und gab einen Überblick über den ausgeführten Bau. Die neue Brückenkonstruktion hat eine Tragkraft von dreißig Tonnen, eine Länge von 25 Meter und eine Bahnbreite von sechs Meter. Der Brückenüberbau wurde als Spannbetonkonstruktion mit einer Stützweite von 22 Meter ausgeführt. Auf Pfeiler wurde verzichtet, um einen ungestörten Hochwasserablauf zu gewährleisten.
Staatssekretär Anton Jaumann gab nach diesen Ansprachen mit der Durchschneidung des weißen Sperrbandes die Brücke für den Durchgangsverkehr frei. – Nach der Einweihung fanden sich die kirchlichen und weltlichen Vertreter der Gemeinde mit ihren geladenen Gästen zur Nachfeier im Gasthof Burkhardt zusammen, wo nochmals der herzliche Dank der Gemeinde Auhausen zum Ausdruck gebracht wurde.

Bericht aus Rieser Nachrichten vom Mai 1969 - W.R.

die alte Brücke:

Bürgermeister Friedrich Held

Bei der Einweihung der neuen Wörnitzbrücke durchschnitt Staatssekretär Anton Jaumann inmitten der Auhausener Jugend das weiße Band.