August 1999
Insgesamt 150 Jahre Kirchenmusik verabschiedet
Auhausen – „Der Gemeindegesang ist etwas schleppend“, stand im Visitationsbericht des Augsburger Kreisdekans, als er bald nach dem Krieg die Gemeinde Auhausen besucht hatte. Ein junger Mann, eigentlich war es noch ein Bub, saß seit den Kriegsjahren auf der Orgelbank und war erst auf dem Weg, sich in der Welt der Choräle, Präludien und Register zurechtzufinden. Kirchenmusikdirektor Udo Knauer 50 Jahre später: „Ich spürte, wie Gemeindegesang und Orgel miteinander verwachsen sind.“ Ein hohes lob für Georg Glaß sen. der keinen Gottesdienst, keine Beerdigung, keine Trauung oder Taufe ausläßt und in unbeschreiblicher Treue die Kirchenmusik in der ehemaligen Klosterkirche Auhausen auf ein solides Fundament gestellt hat.
50 Jahre an seiner Seite – davon mehr als zwei Jahrzehnte als Dirigent des Posaunenchores – war Otto Just. „Da sind viele Fuhren Heu auf der Wiese geblieben, wenn's pressiert hat und die Posaunen eine Beerdigung spielen mußten“, meinte er rückblickend. Aber weder die Freude an der Landwirtschaft, noch die am Flügelhorn hat er verloren – Gemeinde und Posaunenchor danken es ihm.
Christian Schreitmüller, der Dritte im Bunde: 50 Jahre hielt er dem Kirchenchor Auhausen die Treue, bevor er aus gesundheitlichen Gründen seinen Abschied nahm. Er sang Tenor.
Kirchenmusikdirektor Udo Knauer (links) und Pfarrer Matthias Knoch (rechts)
ehren bzw. verabschieden drei langjährige Mitarbeiter der Auhauser Kirchenmusik:
Otto Just, Georg Glaß sen. und Christian Schreitmüller (in der Mitte von links)