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Eine Klostergründung im Mittelalter bedeutete einen enormen Aufwand vor allem an Grund und Boden, weniger an Geld. Es mußte nicht nur der Baugrund für die Klosterkirche und die Mönchswohnungen bereitgestellt werden, sondern auch Äcker und Wiesen und Wälder für den mit dem Kloster verbundenen Bauhof, einem land-wirtschaftlichen Anwesen, auf dem Knechte und Mägde für den Unterhalt des Abtes und seiner Mönche zu sorgen hatten. Sehr viele Klöster sind in der Zeit, in der auch das Kloster Auhausen entstand, ins Leben gerufen worden. Man fragt sich heute: Wie konnte eine Gesellschaft, die im Mittelalter selber die größten Schwierigkeiten in der Versorgung mit dem täglichen Brot hatte, es zulassen, daß Tausende von Mönchen bei der Produktion von Nahrungsmitteln untätig blieben? Das hatte seinen Grund, denn nach christlich- mittelalterlichem Denken galt die Sorge für das Heil der Seele mehr als die Erhaltung des Körpers. Dieser zerfällt nach dem Tode in seine Glieder, aber die Seele, das göttliche Geschenk im Menschen, ist unsterblich und will sich nach dem Tod mit dem Göttlichen wieder vereinigen. Sie muß aber, da sie im Leben mit dem sündigen Fleisch vereinigt war, das Reinigungsfeuer durchlaufen. Um die Seele aus dem Fegefeuer wieder zu befreien, bedarf es der Gebete besonders der von Mönchen, die in vorbildlicher Weise sich in der Nachfolge Christi selbst heiligten. So dachten die Menschen damals. Die Mönche bildeten im Kloster eine Gebetsgemeinschaft, die nicht nur für ihr eigenes Seelenheil, sondern auch für das der adeligen Familie und aller mit dem Kloster verbundenen Menschen beteten. Die Mönche standen zur Zeit der Gründung des Klosters Auhausen in hohem Ansehen. Viele der hochadeligen Familien versuchten, sich zum Heile ihrer Seele eine solche Gebetseinrichtung zu schaffen und die Menschen zu Schenkungen von Äckern, Wiesen und Wäldern, ja ganzen Bauernhöfen zu ermuntern. Fast jedes Adelsgeschlecht, das auf Familienbewußtsein und Fürsorge für das Heil der Ahnen bedacht war, wetteiferte mit dem anderen in der Gründung eines Klosters und in der Schaffung einer hauseigenen Grablege, die von den ständigen Gebeten der Mönche umhegt war. | |