Chorgestühl von MELCHIOR SCHABERT SCHRElNER ZUO WERD I5I9 (Inschrift des Gestühls), welches auf Veranlassung Abtes Georg erichtet worden ist.
In seiner Geasmtheit sollte es Darstellung des "himmlischen Jerusalems" sein: unten eingelegt die Mauern und Türme der heiligen Stadt (an der Südseite nicht mehr vorhanden).
An den Eingängen sind als Reliefs die vier Kardinaltugenden Klugheit [prudentia], Mäßigkeit [temperantia], Tapferkeit [fortitudo] und Gerchtigkeit [iustitia]) sowie theologiesche Tugenden Geduld [pacienca] und Hoffnung [spes] als Frauengestalten dargestellt; an den östlichen Wangen des Gestühls der Ordensstifter Benedikt; gegenüber seine Schwester Scholastika. Am westlichen Eingang an der Nordseite befindet sich Mariamit dem Jesuskind als "Patrona" des Klosters. An den mittleren Zugängen des Gestühls befanden sich die Symbole der vier Evangelisten, von welchen nur noch Matthäus beschädigterweise steht. Die drei anderen sind völlig herabgeschlagen. An den Abschlüssen der Brüstung sind die Kirchenväter Ambrosius und Hieronymus erhalten.
Der komplette Baldachin, das Maßwerk und die Trennwände
zwischen den Sitzen sind vernichtet. Den einzelnen Figuren, den Köpfen zwischen den Sitzen und den sog. Misericordien unter den Klappsitzen sind zumindest die Nasen abgeschlagen. Das ehemals mit reichem figürlichem und ornamentalem Schnitzwerk ausgestattete Gestühl ist im Bauernkrieg (1525) somit aufs Schwerste beschädigt worden.