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Viel Beifall für Auhauser Laien-Schauspiel
Das Leben in der Zeit um die Union-Gründung von Auhausen

Das Leben der Bevölkerung von Auhausen in den Wochen um die Gründung der „Union von Auhausen“ im Mai 1608 – unter diesem Leitspruch stand die Premiere des Historien-Schauspiels anläßlich der Gedenkwoche „400 Jahre Protestantische Union“.
40 Akteure aus der nordrieser Gemeinde Auhausen standen in geschichtlich authentischen Gewändern auf der Bühne „im Schatten“ der mächtigen Klosterkirche und führten im völlig überfüllten Klosterhof einem begeisterten Publikum ein Schauspiel auf, welches von Frieder Held aus Wassertrüdingen eigens für diese Gedenkwoche geschrieben worden war. Hierbei ist in zehn Szenen das Leben, Denken und Reden in dem „verschlafenen“ Dörfchen im damals südlichsten markgräflich-ansbachischen Gebiet sehr anschaulich dargestellt worden: Die einheimischen Bauern am Wirtshaustisch, die örtliche Pfarrfamilie Rab beim abendlichen Gespräch, einige Bäuerinnen am Dorfbrunnen beim täglichen „Ratsch“, die Bedienungen der Fürsten-Verhandlungen in der Arbeitspause sowie die anwesenden Schreiber und Landsknechte in der dienstfreien Zeit. Aber auch die vorausgehenden Gespräche des Wassertrüdinger Dekans mit Dorfpfarrer und der fürstlichen Amtsleute mit der Gemeinde- und Kirchenverwaltung zeigen auf, welche alltägliche und organisatorische Probleme die Bevölkerung und Ämter in diesem Frühjahr 1608 bei einer derartigen „Elefanten-Runde“ mit sechs hochrangigen Fürsten und einen Troß von ca. 500 Personen in Auhausen bewältigen mußten.
Höhepunkt des Festspiels – nicht nur wegen der herausgehobenen Farbenpracht an Kostümen und Bühne – war der feierliche Einzug der tagenden Fürsten mit Roß und Kutsche, der von einer Intrade der Fanfaren-Bläser (gestellt aus Reihen des Posaunenchors Auhausen) begleitet werden konnte.
Mit dem Ansbacher Markgrafen Joachim Ernst als Gastgeber (gespielt von Edgar Spurny), seinem Bruder Christian, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth (Michael Beck), Markgraf Georg Friedrich von Baden (Christian Amslinger), dem württembergischen Herzog Johann Friedrich (Hubert Faußner), dem Herzogsohn aus Pfalz-Neuburg, Wolfgang Wilhelm (Karlheinz Meyer) und Christian von Anhalt-Bernburg (Karl Schmidt) liest sich die Teilnehmerliste diesen geschichtsträchtigen Versammlung in Auhausen wie das „who is who“ des süddeutschen Protestantismus.
Zum Abschluß sind vom angereisten markgräflichen Herold (Johannes Thum) die Ergebnisse sowie das Ende der Verhandlung proklamiert worden.
Dieses geschichtlich sehr anschauliche Schauspiel unter der Führung von Karola Beck, Heidi Berger und Karl-Heinz Beck wird während des Festwochenendes anläßlich der ersten urkundlichen Erwähnung Auhausens vor 1050 Jahren am 13. und 14. Juni 2009 in weiteren Darbietungen nochmals aufgeführt.

Robert Kaußler

400 Jahre Protestantische Union - 1050 Jahre Auhausen