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Donnerstag, 11. Juni 2009
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Auhausen: Das großartigste Fest seit 1050 Jahren
Festwochenende in Auhausen

Auhausen (hum) - Besser kann ein Dorffest nicht mehr organisiert sein: Der Dorfbereich, in dem gefeiert wurde, erinnerte mehr an eine Gartenschau als ein Volksfest - jeder Quadratmeter war liebevoll und aufwendig gestaltet mit mustergültigen Gärten, einem Meer von Blumen, ländlicher Dekoration wie einem mit Aussteuer beladenen Hochzeitswagen, Stroh auf einer alten Schubkarre, Blumen in Bottichen und Töpfen. Ein ganzes Dorf an sich mit gezimmerten Bewirtungshütten war entstanden, Plastikplanen oder Tarnnetze suchte man vergebens. Abends flammten Hunderte von Kerzen auf und machten den Besuch zu einem romantischen Erlebnis.
Der Wunsch Friedrich Kollmars, des Vorsitzenden des Festausschusses, ging in Erfüllung: Jeder konnte sehen, dass Auhausen nicht nur Schlafstätte, sondern auch Lebensraum ist - nicht nur an der herrlichen Kulisse, sondern auch an der Kreativität, welche die Bewohner offenbar verband und zu Höchstleistungen anspornte. „Wir sind schon seit eineinhalb Jahren in den Feierlichkeiten drin“, unterstrich denn auch Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler, dass dieses Gemeinschaftserlebnis Teil des Festes war. Er erläuterte die wesentlichen Meilensteine der Dorfgeschichte und am Eröffnungsabend stach Dettweiler das erste Fass an.
Landrat Stefan Rößle zeigte sich beeindruckt von dem sichtbaren Aufwand und übertrug die Vorbereitungen auf die ganze Geschichte: „Schwere Zeiten, die nicht ausbleiben, übersteht man nur, wenn man zusammenhält.“ Und zu den düsteren Kapiteln der Dorfgeschichte: „Kriege brachten eine Gemeinschaft nie nach vorne.“ Rößle freute sich, dass vor allem die junge Generation ganz vorne mit dabei war, das Dorf als aktive, intakte Gemeinde zu präsentieren. Nach den offiziellen Grußworten wurde das Festspiel „Die Union von Auhausen“ erneut aufgeführt.
Samstag und Sonntag stand dann das Erlebnis für Tausende von Besuchern im Vordergrund: Eine Hochzeit, die das Paar in historischem Ambiente in der Klosterkirche und auf dem Festgelände feierte, sorgte für ganz besonderes Ambiente, Ritterkämpfe auf der Dorfwiese, Gaukler, Zauberer, Kinderprogramm, ein Sauerkrautwettessen, eine nächtliche Feuershow mit anschließendem Feuerwerk sorgten inmitten emsig betriebener Bewirtungsstände durchgängig für Kurzweil.

Die Bauernhaufen
Den Höhepunkt am Sonntag stellte dann die Erstürmung des Dorfes durch die Bauernhaufen aus Ries, Hesselberg- und Hahnenkammregion dar, die in ein Festspiel um die Vereinigung der Bauernhaufen auf der Dorfwiese mündete. Tausende von Zuschauern wohnten dem Spektakel bei, bevor sie aufs Festgelände strömten und sich bei sommerlichem Wetter erneut bis in die Nacht vergnügten. Der Große Zapfenstreich der Musikkapelle beendete das Jahrtausendfest würdig.


Ein Fest fürs Lehrbuch

Viele historische Dorffeste präsentieren sich in früher nie gekanntem Glanz und Erlebniswert. Auhausen aber hat an diesem Wochenende Maßstäbe gesetzt für kommende Veranstaltungen. Ein entscheidender Kunstgriff war es, mit dem „Tag der offenen Gartentür“ im letzten Jahr das Terrain fürs diesjährige Fest vorzubereiten. Auch wenn man nicht zufällig zwei Festjahre hintereinander hat, kann man derartige Vorbereitungen zum Beispiel mit Garten- oder Gestaltungswettbewerben treffen. Historisches Ambiente war konsequent umgesetzt - kein Stück Plastik war zu sehen, man plünderte Scheunen und Speicher für ländliche Dekoration. Schließlich war es gelungen, große Flächen für Publikumsmassen mit konzentrierten Erlebnisbereichen ausgewogen zu verbinden.

(Bericht aus Rieser Nachrichten vom 16. Juni 2009)


Auhausen verwandelt sich in eine historische Bühne
„1050 Jahre Auhausen“ würdig gefeiert 

Auhausen (RK) – Besser kann ein Dorffest nicht mehr organisiert sein: Der Dorfbereich, in dem gefeiert wurde, erinnerte mehr an eine Gartenschau als ein Volksfest – jeder Quadratmeter des Ortskerns war liebevoll und aufwendig gestaltet. Ein Meer von Blumen, ländliche Dekorationen, wie z.B. einem mit Aussteuer beladenen Hochzeitswagen, Stroh auf einer alten Schubkarre, Blumen in Bottichen und Töpfen. Ein komplettes Dorf mit gezimmerten Ständen und Plätzen war entstanden. Abends flammten Hunderte von Kerzen auf und machten den Besuch zu einem romantischen Erlebnis.
Die kleine Gemeinde Auhausen in der schwäbisch-fränkischen Grenzregion feierte vom 11. bis 14. Juni 2009 ein herausragendes Ereignis: Vom Donnerstag bis zum Sonntag präsente sich dieser geschichtsträchtige Ort anläßlich dem 1050-jährigen Jubiläum seiner ersten urkundlichen Erwähnung (12. Juni 959) von einer ganz neuen Seite. Nicht nur, daß sich die zahlreichen Besucher sich seit Wochen wahrlich um Jahrhunderte zurückversetzt fühlen durften, wenn sie durch den Klosterhof, über den Kirchenplatz vor der Klosterkirche oder durch die angrenzenden Straßen flanierten. Sämtliche Vereine und Gruppierungen aus Auhausen haben gemeinsam mit dem Jubiläumsausschuß „1050 Jahre Auhausen / 400 Jahre Protestantische Union“ in den vergangenen Monaten eine mittelalterlich anmutende Stände- und Budenlandschaft liebevoll aufgebaut. „Es war eine wahre Freude, wie viele Ortsbürger an diesem Fest mitarbeiteten; jeder an seinem Platz“, so Ausschußmitglied Karl-Heinz Beck.
Auch am eigentlichen Festwochenende konnte der geneigte Betrachter das Gefühl bekommen, sich in einer „anderen Zeit“ zu befinden. Hierbei bewahrheitete sich, so ein hochrangiger Gast, daß „im Klosterhof mit der schönen Klosterkirche, den zahlreichen hergerichteten Anwesen und Klostergärten sowie der mutigen Entscheidung, hier das neue Feuerwehrhaus zu errichten, ein wunderbares Ensemble der Einheit und des Wohlfühlens entstanden ist, um das Euch Auhauser viele beneiden dürften“. Bereits an Fronleichnam gab es einen feierlichen Eröffnungsgottesdienst in der Klosterkirche, für welchen sich der Jubiläumsausschuß bei der Eröffnung des Festwochenendes bewußt entschieden hat, da man an diesem kirchlichen Feiertag die Verbundenheit mit den katholischen Christen in einer evangelischen Gemeinde mit wechselvoller kirchlicher und weltlicher Geschichte zum Ausdruck bringen wollte.
Eine Fortsetzung fand das abwechslungsreiche Programm am folgenden Freitag mit der offiziellen Fest-Eröffnung durch Ausschuß-Vorsitzenden Fritz Kollmar, für welchen der Wunsch in Erfüllung ging, daß „Jeder sehen kann, daß Auhausen nicht nur Schlafstätte, sondern auch ein Lebensraum ist, wie an der herrlichen Kulisse, der vielfältigen Kreativität und den offenbar zu Höchstleistung angespornten Dorfbewohnern zu sehen ist“. Einziger Wermutstropfen war für alle Aktiven jedoch, daß die Gemeindeverwaltung sich aus dem gesamten Jubiläumsjahr derart herausgehalten habe – und viele Verwaltungstätigkeiten durch den Ausschuß selbst zu veranlassen waren.
Die Ehre, den traditionellen Bieranstich auszuführen, oblag nun Kreisheimatpfleger und „Freund der Auhauser“, Herbert Dettweiler. Er unterstrich bei seiner Ansprache, daß seinem Empfinden nach „das Gemeinschaftserlebnis Teil des Festes ist“ und daß „wir schon seit eineinhalb Jahren in den Festlichkeiten drin sind“. Einem Grußwort durch den Donau-Rieser Landrat Stefan Rößle folgte eine kurze Vorstellung der in vier Jahren neu erstellten Dorfchronik durch Helmut Beck, wobei er die wesentlichen Meilensteine der Dorfgeschichte beispielhaft erläuterte.
Höhepunkt des Abends war vor ca. 700 Zuschauern die Neuauflage des Schauspiels „Die Union von Auhausen“ aus der Feder des Wassertrüdinger Frieder Held, welche bereits im vergangenen Jahr, anläßlich der Gedenkwoche „400 Jahre Protestantische Union“ enormen Zuspruch gefunden hat.
Ab Samstag konnte das historische Lagertreiben innerhalb und außerhalb des altehrwürdigen Klosterhofes stattfinden. Wobei bereits vormittags eine echte kirchliche Hochzeit in historischem Ambiente und mit anschließendem Auszug der Brautleute im kuhbespannten „Bräutelwagen“ sowie mit Böllerschießen dem interessierten Publikum geboten werden konnte. Alle Vereine als auch zahlreiche Gruppierungen und Fieranten boten nun an zwei Tagen ein abwechslungsreiches und ausgewogenes Programm an, bei welchem neben den obligatorischen Verpflegungsständen mit allerlei Schmackhaftem, eine komplette „ Kunst- und Handwerkergasse“ (z.B. mit Brotkörbe-Flechten, Getreidesack-Beschriftungen, Büttnerei, Rechen-Machen, Filzen, Kunstschreinerei, Korbmachen, Kunstdrechslerei, Strohschuh-Machen, Spinnen, Goldschmiedearbeiten, getöpferten Keramiken, Trommel-Machen, Metallkunst, Scherenschleifen, Kalligraphie, Holzkunst, Lederarbeiten, Kunstschmiede usw.) besucht werden konnte.
In einer wahrlich umfangreichen Vorführung des mittelalterlichen Lebens, z.B. durch die extra für dieses Fest ins Leben gerufene Kloster-Bauhütte „St. Maria“ (mit Zimmerei, Steinmetz, Stangen-Gerüst und Lehmwand-Bau aus Klosterzeiten), einer Schaubrauerei mit eigenem „Klosterwasser-Sud“, dem Naturmuseum Auhausen, einem Viehmarkt mit seltenen Nutztier-Rassen und echter Versteigerung, einem Rogga´liacht mit Handarbeitsvorführungen, Kräuterpädagogik im Klostergarten und Wassertreten mit Klosterwasser durfte ein Einblick in das Arbeiten und Leben vergangener Zeit genommen werden.
Ein ansehnliches und umfassendes Rahmenprogramm ist in mehrjähriger Ausschuß-Arbeit organisiert und zusammengetragen worden: u.a. die weithin bekannte Puppenspielerei „Keilholz“ aus Wassertrüdingen, das Arbeiten der Feldgeschworenen bei der Landvermessung früherer Zeit, eine Ausstellung des Bayerisches Eisenbahnmuseums mit Draisine, eine Imkerei, eine Wahrsagerin und Märchenerzählerin, eine Blumenbinderei, mit Nachtwächtern, Ritterkämpfen, Zauberern und Gauklern, aber auch Kirchenführungen und Orgelkonzerte.
Aber auch namhafte und bekannte Künstler und Gruppierungen konnten für dieses lokale Ereignis in der ehemals fränkischen Landgemeinde Auhausen angeworben werden: die Wassertrüdinger „Wörnitz-Russen“, die Oettinger „Rußwurst-Sänger“ mit den „Zänkischen Leut´“, „Adebar´s Spielleut´“, „Cernunnos keltoi“, „Dux huntari“, das „Terzium Laszivus“, die „Sonnenritter“ und mehrere „Edelfreye Danzereien“.
Abgerundet haben das ganze Lagerleben aber auch Aktivitäten, wie z.B. Armbrust- und Bogenschießen, eine Ausstellung alter landwirtschaftlicher Maschinen aus der Region und viele kleinere Vorführungen, Attraktionen und ein großes Kinderprogramm.
Als weiteren Höhepunkt des Samstags ist eine historische Löschvorführung aus dem 19. Jahrhundert mit eigener Saug- und Druckspritze sowie einer ausfahrbaren Leiter durch die benachbarte Feuerwehr Hainsfahrt am ehemaligen Abt-Haus vorgeführt worden und mit Einbruch der Nacht eine Feuershow mit anschließendem Feuerwerk über den Dächern des Klosters Auhausen präsentiert worden.
Auch der Fest-Sonntag sprach mit interessanten und sehenswerten Anreizen nochmals ein wahrlich großes Publikum an: In epochaler Verbundenheit mit der eigenen Dorfgeschichte waren sämtliche Ortschaften aus der Hesselberg-, Ries- und Hahnenkamm-Region eingeladen, den „Einmarsch der Bauernhaufen“ im Kloster Auhausen des Jahres 1525 lebensnah nachzuspielen. Herbei durften alle Beteiligten „plündernd“ durch den Ort ziehen und an vorbereiteten Plätzen (kontrolliert) „brandschatzen“, „rauben“ und „grölen“. Zum Abschluß dieses Zuges war im sog. „Pfarrgarten“ ein weiteres Festspiel von Frieder Held zur Aufführung gekommen, wobei die Bauernführer mit dem im Kloster verbliebenen Prior geschichtlich verbriefte „Verhandlungen zur Übergabe des Klosters“ führten.
Nach einem langem „Feiertag“ beendete der Große Zapfenstreich, vorgetragen durch die Musikkapelle Dornstadt, ein großes Festwochenenden – aber auch ein überaus erfolgreiches Jubiläumsjahr von Auhausen.

(Robert Kaußler)

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