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1050 Jahre Auhausen

Auhausen, eine selbständige Gemeinde in Bayern mit einer Fläche 15,55 km² und ca. 1.100 Einwohnern, welche am Rand des Nördlinger Ries liegt, das bekanntlich von dem Einschlag eines Meteors herrührt.
In der Nähe des Ortes fließt der Fluß Wörnitz. Rund um Auhausen finden sich zahlreiche Erholungsgebiete und historische Stätten.
Auhausen wird erstmalig im Jahre 959 erwähnt in einer Urkunde Otto I. . Das Kloster Auhausen erscheint erstmals in einem Privileg Papst Innozenz II. von 1136. Allerdings ist die genaue Gründung des Ortes ebenso unbekannt wie die seines Benediktinerklosters.
Als Gründer werden heute die edelfreien Herren von Auhausen angesehen.

Lage und Name
Das ehemalige Benediktinerkloster Auhausen an der Wörnitz, zwischen Oettingen und Wassertrüdingen gelegen, wurde im Mittelalter oft mit dem fast gleichnamigen Kloster Anhausen an der Brenz verwechselt. Beide wurden zu Beginn des 12. Jahrhunderts gegründet, beide nannten sich ursprünglich Ahusen. Um sie unterscheiden zu können, fügten die Mönche im Schriftverkehr jeweils ihrem Kloster den Flußnamen bei. So wurde das an der Brenz gelegene "Brenz - Ahusen" genannt; unser an der Wörnitz gelegenes erhielt den Vollnamen "Wörnitz - Ahusen". Lange bevor das Kloster Wörnitz - Auhausen gegründet wurde, bestand schon der Ort Auhausen. Nach einer Urkunde aus dem Jahr 959 schenkte der deutsche König und römische Kaiser Otto der Große (936 - 973) auf Verwendung eines Grafen Ernst seinem Getreuen Hartmann Güter in Auhausen und im nahen Westheim zum Erbrecht. In beiden Orten war also einmal Königsgut vorhanden, das in Westheim bis in die Zeit der merowingischen Könige zurückreichte, wie die jüngsten Ausgrabungen eines großen frühfränkischen Reihengräberfeldes bezeugen, dessen Funde wissenschaftlich bearbeitet und dokumentiert wurden. Der Ort Auhausen darf als frühe Ausbausiedlung in der merowingischen Königsmark Westheim - Ostheim angesprochen werden, wohl schon im 8. Jahrhundert gegründet. Das erst zu Beginn des 12. Jahrhunderts ins Leben gerufene Benediktinerkloster Auhausen an der Wörnitz entstand also in einer altbesiedelten Gegend, dem Westheimer Becken, das als günstig gelegene Verkehrs- und Siedlungslandschaft zwischen dem Ries und dem Altmühltal von der Römerzeit bis in die Zeit der staufischen Könige und Kaiser und noch im Spätmittelalter eine bedeutende Rolle spielte.
Der Name Auhausen, mittelhochdeutsch Ahusen geschrieben, bedeutet "Siedlung zum Haus an der Au". Unter einer Aue verstand man im Mittelalter "ein vom Wasser zeitweilig überflutetes Land" oder "Land am Wasser". Die Lage des Klosters "Wörnitz - Auhausen" war für die wirtschaftliche Versorgung dieser geistlichen Einrichtung günstig ausersehen. Die flache, fast schnurebene Wörnitzaue lieferte Gras, Heu und Weide für die Tierhaltung auch in Trockenzeiten. Das Ackerland zum Getreideanbau für Ort und Kloster war auf den sanft ansteigenden Hängen der sogenannten "Auhauser Kuppe" angelegt, einem langgezogenen Hügel, dessen Gesteinmasse anläßlich eines Meteoriteneinschlages im nahen Ries aus dem Krater herausgeschoben und östlich des heutigen Ortes in der Wörnitzniederung zu liegen kam. Die Verwitterungsböden dieser Auswurfsscholle, die dem Hochwasser der Wörnitz entzogen waren, eigneten sich gut für den Feldbau. Im nahen Oettinger Forst konnten Weiher für die Fischzucht angelegt werden. Teichwirtschaft rentierte sich im Mittelalter wegen der vielen Fastentage. Aus den unweit entfernten Wäldern jenseits der Wörnitz ließ sich Brenn-, Bau- und Zäunholz für das Kloster entnehmen. In den auf fruchtbaren Böden des Ries- und Hahnenkammvorlandes entstandenen Dörfern und Einzelhöfen war Gelegenheit geboten durch Schenkung, Kauf oder Tausch Güter zu erwerben und so die wirtschaftliche Basis für eine geistliche Grundherrschaft zu erweitern. Die materiellen Voraussetzungen für eine sich selbst versorgende Klostergemeinschaft waren im Raum um Auhausen im ausreichenden Maße gegeben.

 

 

 

 

 

Die Gründungslegende
Die frühen Geschichtsschreiber schweigen über die Gründung des Klosters Auhausen an der Wörnitz. Erst um die Mitte des 16. Jahrhunderts, als das Kloster bereits aufgelöst war, erregte die Frage nach seiner Entstehung das Interesse der Forscher. Sie vertrauten einer frühen Gründungslegende, die im Kloster überliefert blieb. Demnach soll das Kloster als eine Sühnestiftung entstanden sein. Ein gewisser Graf Ernst von Truhendingen, der seiner Grafschaft enthoben worden sei, weil er gegen Kaiser Otto I. rebellierte, hätte das Kloster gestiftet. Auf Verwendung seines Schwagers Hartmann von Lobdeburg habe Graf Ernst von Truhendingen wieder die Gnade des Kaisers unter der Bedingung erlangt, daß er das Dorf Auhausen "und was darum gelegen" zur Kirche Auhausen stifte und ein Benediktinerkloster errichte. Um das Grab des Mitstifters Hartmann von Lobdeburg erklären zu können, berichtet der Geschichtsschreiber Bruschius: Hartmann sei von seinen Feinden geschlagen nach Auhausen geflüchtet und habe dort im Sterben dem Kloster seinen rechten Arm vermacht. Begraben sei er allerdings im Kloster Heidenheim.
Den Anlaß für diese Legende gab wohl jene im Kloster verwahrte Urkunde, die berichtet, daß im Jahre 959 einem gewissen Grafen Ernst königliche Güter in Auhausen und Westheim von König Otto I. entzogen und einem Hartmann zu Erbrecht geschenkt wurden. Die neueren Historiker wie Franz Heidingsfelder und Klaus Sturm, Verfasser der Geschichte des Klosters Auhausen an der Wörnitz, lehnen die Entstehung des Klosters wie sie in dieser Legende berichtet wird, ab. Sie haben guten Grund dazu. Zwar wurden nach der Urkunde von 959 königliche Güter in Auhausen und Westheim durch Kaiser Otto I. entzogen, aber dieser Ernst konnte kein Angehöriger aus dem Geschlecht der Grafen von Truhendingen gewesen sein, denn diese nahmen den Grafentitel erst in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts an. Zudem treten sie 1129 erstmals in den Urkunden als nobiles oder liberi auf, was zu dieser Zeit "Edelfreie" bedeutet. Auch ist der Leitname Ernst in der Familie nicht bekannt. Nach den Forschungen von Heidingsfelder und Klaus Sturm wurde das Kloster Auhausen erst zu Beginn des 12. Jahrhunderts oder wenig früher gegründet.

Gründerfamilie: die Edlen von Auhausen
Nach den Forschungen von Franz Heidingsfelder und Klaus Sturm gelten heute die Edlen von Auhausen als die Gründer des Klosters. Sie allein konnten in dessen Anfangsstadium den nötigen Grund und Boden für die Gebäude und für die Versorgung der im Kloster lebenden Menschen zur Verfügung stellen. Auf Grund ihrer hohen Geburt gehörten die Herren von Auhausen zur Standesklasse der Edelfreien, die das Obereigentum an Grund und Boden beanspruchen und über die Arbeitskraft der darauf wirtschaftenden, unfrei geborenen Menschen verfügen konnten. Edle von Auhausen wurden sie nicht genannt, weil sie vielleicht hilfreiche Menschen waren, die ihren Leuten Gutes erwiesen, sondern die geschichtliche Fachsprache hat sie so bezeichnet, weil sie dem Adel angehörten. Ihr umfangreiches Eigentum an Grund und Boden war nicht nur auf die Gemarkung von Auhausen beschränkt. Ihr Begüterungsbereich erstreckte sich auch in entferntere Landschaften, in das Ries, in das Altmühltal, in den Hahnenkamm, in die Weinbaugebiete am Main und Rhein, in die spätere Kurpfalz, wo sie über Fernbesitz verfügten und um 1150 einen Wald an das Kloster Eußerthal bei Landau verschenkten. Da sie als Grundherren Pferde und Knechte besaßen, konnten sie den Raum überwinden und so eröffnete sich ihnen der Blick in die Weite der damaligen politischen Welt. Sie verkehrten mit anderen Adelsgeschlechtern in den Kernlandschaften Frankens und Schwabens, sie kehrten an Bischofs- und Fürstensitzen ein. Ihre Pferde trugen sie rasch an die Adelshöfe und Königspfalzen, wo sie politische und religiöse Anregungen empfangen konnten, die sich dazumal nicht durch Zeitung, Funk und Fernsehen verbreiten ließen, sondern allein durch persönliche Begegnung. Auch über die Errichtung der neuen Reformklöster konnten sie Erfahrungen sammeln. Die Stifterfamilie des Klosters Auhausen genoß zu Beginn des 12. Jahrhunderts hohes Ansehen und verfolgte weitgehende Interessen. Ihre Wurzeln lagen aber im Raum Auhausen - Westheim. Hier wurden sie wohl schon durch die Schenkung Ottos des Großen im Jahre 959 heimisch. Hartmann, so hieß der Mann, der hier in Auhausen und Westheim Güter aus der Hand des Königs zu Erbrecht empfing. Damals war es noch nicht üblich, Menschen mit Familiennamen zu benennen. Zweinamigkeit ist eine Erscheinung, die erst im hohen Mittelalter (12. und 13. Jahrhundert) beginnt. Da aber die Adelsgeschlechter schon im frühen Mittelalter ein großes Sippenbewußtsein beseelte, zog man es vor, den Vaternamen oder den Namen eines engen Verwandten auf den Sohn und den erstgeborenen Enkel zu übertragen. So dürfen wir auch jene zwei Personen mit dem Rufnamen Hartmann zur Sippe der Auhauser Edelleute rechnen, die im Jahre 1053 als Zeugen in einer Urkunde König Heinrichs III. auftreten, der dem Bischof Gebhard von Eichstätt, dem späteren Papst Viktor II. Einen großen Wildbann schenkte, der den Oettinger Forst, die Wälder um den Wachtler und am westlichen Hahnenkamm bis zur Rohrach hin umfaßte. Der zeitliche Zusammenhang in der Familie der Herren von Auhausen scheint vom 10. Bis zum 12. Jahrhundert durch den Leitnamen Hartmann gesichert zu sein. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts setzt nun die Zweinamigkeit bei adligen Familien ein. Ein Angehöriger der Edlen von Auhausen nennt sich nun in einer Urkunde des Bischofs Udo von Naumburg nach seinem Herkunftsnamen: Hartmann von Auhausen. Wir dürfen also annehmen, daß das Adelsgeschlecht der Edlen von Auhausen kontinuierlich im Raum Auhausen eingewurzelt war und eine Adelsherrschaft hier aufgebaut hatte, die schon vor dem urkundlichen Erscheinen der Grafen von Oettingen und der Edlen von Truhendingen bestand.
Man darf nicht erwarten, daß über die Herren von Auhausen, über ihr Leben und Sterben, über ihre Schicksale, über ihre Taten und Untaten ausführliche Berichte vorliegen, an denen wir uns nach tausend Jahren ergötzen können. Kaum jemand konnte zu jener Zeit schreiben oder Lesen, nur jene geistlichen Herren, die die Schreibschulen der Klöster oder Domschulen durchliefen, waren des Schreibens kundig. Papier war dazumal kaum im Gebrauch, Pergament sehr teuer. Deshalb fand man es auch nicht für notwendig, alle Ereignisse aufzuschreiben. Nur wenn eine Urkunde über den Verkauf oder die Verpfändung einer Burg oder eines Gutes ausgestellt werden mußte, damit man die Rechtsgültigkeit nachweisen konnte, bediente man sich der schriftkundigen Leute. Die adeligen Herren gingen dann zu einem schreibkundigen Geistlichen, bestellten Pergament und Schreibzeug. Doch damit allein war es noch nicht getan. Es mußten Zeugen herbeigerufen werden, Vornehme und weniger Vornehme. Auf einer Burg, in einer Kirche oder in einem Kloster versammelte sich dann die Zeugenschaft und in einem Hauch von Feierlichkeit wurde dann das Rechtsgeschäft vollzogen. Dort stellte dann der Notarius - so nannte man den schreibkundigen Geistlichen - eine Urkunde aus. Zur Beglaubigung setzte er dann am Schluß die Namen der anwesenden Zeugen darunter, schön der Reihe nach, wie es sich für die ständisch gegliederte Gesellschaft des Mittelalters gehörte: erst die hohen und niederen geistlichen Herren, dann die Laien, die Grafen, die Edelfreien, die Ritter und vielleicht noch die Bediensteten. So wurden auch die Edlen von Auhausen öfters zur Zeugenschaft gebeten und so erfahren wir wenigstens ihre Namen, aber nicht viel mehr in dieser frühen Zeit. Doch der Umstand und bei welcher Gelegenheit sie als Zeugen gebeten wurden, läßt uns einen Einblick gewinnen, in welcher Gesellschaft sie sich bewegten, welchen Leitlinien sie folgten und welche politische Bedeutung dem Geschlecht der Herren von Auhausen zugeschrieben werden muß. Klatschgeschichten, wie sie über heutige Adelsfamilien niedergeschrieben werden, mögen über die Herren von Auhausen damals im engsten Kreise umgegangen sein, aber sie wurden nicht aufgeschrieben und verloren sich im langen Atem der Geschichte. Wenn nun schon 1133, also drei Jahre vor der ersten urkundlichen Erwähnung des Klosters ein Hartmann von Auhausen in einer Urkunde des Bischofs Udo von Naumburg als Zeuge erscheint, kann man erahnen, daß die Familie in dem fernen Thüringen einzuwurzeln begann. Außer diesem Hartmann nannten sich noch mehrere Mitglieder der Familie nach der Burg Alerheim im Ries. Bereits im Jahr 1129 bezeugt ein Hartmann von Alerheim, ein Bruder des Hartmann von Auhausen, die Gründung des Klosters Plankstetten bei Beilngries in der Oberpfalz. So lassen sich aus diesen knappen Angaben in der Zeugenreihe der Urkunden doch einige Bausteine zur politischen Tätigkeit der Stifterfamilie des Klosters Auhausen gewinnen.

Die Burg der Herren von Auhausen
Während des Investiturstreites gegen Ende des 11. und Anfang des 12. Jahrhunderts, als es um die rechte Ordnung in der Welt ging, ob der geistlichen Gewalt ein höherer Rang einzuräumen sei als der weltlichen, begannen manche Adelsfamilien in Deutschland gegen die Macht des Königtums zu rebellieren. Eine lange, zermürbende Auseinandersetzung zwischen der päpstlichen Machtgruppierung und der Anhängerschaft König Heinrichs IV. (1056 - 1106) war die Folge. Mancher adelige Herr wechselte mit seinem Gefolge wiederholt die Partei; man brannte sich gegenseitig die Bauernhöfe nieder oder zerstörte feindliche Burgen. In dieser Zeit erwachte das Selbstbewußtsein der Adelsherrschaften. Sie versuchten nun ihren oft weit zerstreuten Besitz um befestigte Stützpunkte zu konzentrieren, nach außen zu erweitern und nach innen zu verdichten. Territorialpolitik nennt man diesen Vorgang in der Geschichte, der sich über Jahrhunderte hinzog. Das Ziel war, von einer Herrschaft über Personen zu einer Herrschaft über die Fläche, über ein Territorium zu gelangen. Auch die Edlen von Auhausen scheinen den Versuch der Besitzverdichtung in ihrer angestammten Heimat an der Wörnitz gewagt zu haben. In der Mitte zwischen ihrem namengebenden Besitztum in Auhausen und Westheim errichteten sie eine große Tiefenburg (Wasserburg) und zwar in der Au, heute ein ausgedehntes Waldstück, unweit entfernt von den Einzelhöfen der ehemaligen fränkischen Wehrbauern im Tal, die zum Teil noch erhalten, zum andern Teil im Lauf der Jahrhunderte aber verschwunden und zur Wüstung geworden sind. In diesem Auenwald südwestlich von Westheim an der ehemaligen Straße nach Auhausen sind noch Wälle und Gräben zu erkennen mit vorgelagerten Weiheranlagen. 1681 erscheint diese Befestigung unter dem Namen Burgstall. Diese Bezeichnung bedeutet so viel wie "Stelle, auf der einmal eine Burg stand". Nicht eine kleine Ministerialenburg hoch auf einem spitzen Berg war die Burg der Herren von Auhausen, sondern eine Tiefenburg, geschützt durch Mauern und Weiheranlagen davor. So eine große Anlage konnte sich nur ein edelfreies Geschlecht leisten. Bis in die dreißiger Jahre des 20. jahrhunderts war die ehemalige Befestigung in ihrem gesamten Umfang noch gut zu erkennen.
Es ist anzunehmen, daß sie spätestens zu Beginn des 12. Jahrhunderts von den Edlen von Auhausen errichtet wurde. Diese hatten ja seit alter Zeit auch in Westheim Besitz und vor allem auch im Gebiet der Talleute. In der Zeit des frühen 12. Jahrhunderts bahnte sich im fränkisch- schwäbischen Grenzgebiet und damit auch im Westheimer Becken, dieser bedeutenden Verkehrs- und Siedlungslandschaft zwischen dem Ries und dem altbesiedelten Altmühltal eine neue politische Kräftegruppierung an, nicht ohne die Förderung durch die staufischen Herzöge Friedrich den Einäugigen (gestorben 1147) und vor allem durch Konrad, den späteren König Konrad III. (1138 - 1152). Vor allem Konrad betrieb schon als Herzog im Auftrag seines salischen Onkels, des Kaisers Heinrich V. (1106 - 1125) eine energische Königslandpolitik entlang der Straße Ulm - Nördlingen - Oettingen - über Westheim - Ostheim - Gunzenhausen nach dem Königsgutbezirk um Nürnberg. In Gnotzheim wurde diese Straße in einer Urkunde der Edlen von Truhendingen 1279 via regia = Königsweg genannt. König Konrad bediente sich schon als Herzog beim Aufbau seines Königslandes "von Herrschaftsinseln verschiedenster Art, um seine Königsgewalt präsent zu machen" (Odilo Engels). Solche Herrschaftsinseln waren auch im Raum des Klosters Auhausen die Adelsherrschaften der Oettinger Grafen und der Edlen von Truhendingen, deren sich Konrad bediente. Konrad kamen beim Aufbau seiner Königslandpolitik von den staufischen Kerngebieten im Remstal, Ries und Ostalb in Richtung Nürnberg und Würzburg seine vielen Blutsverwandten und Parteigänger zu Hilfe. Die Oettinger Grafen, selbst enge Verwandte König Konrads, wurden an der Straßenkreuzung Oettingen, an der wichtigen Wörnitzfurt angesetzt und mit der Vogtei über fuldische Güter in Oettingen und Deiningen beauftragt. Sie entwickelten eine energische Eigendynamik territorialer Prägung über den Ehinger Forst, Reichenbacher Forst und die Wälder um das heutige Wassertrüdingen in Richtung Hesselberg, Teilgebiete der älteren Grafschaft Oettingen. Die Edlen von Truhendingen, wohl ebenfalls Blutsverwandte der Staufer, erhielten Vogteirechte über fuldische Güter in Solnhofen, Kurzenaltheim bei der Gelben Burg und in Altentrüdingen. Sie gewannen auch die Vogtei über die ellwangischen Güter an der Altmühlfurt bei Gunzenhausen. Ein Zweig der Edelfreien von Gnotzheim spaltete sich aus der Stammfamilie ab und errichtete auf dem Spielberg eine Burg. So sahen sich die Herren von Auhausen zu Beginn des 12. Jahrhunderts ringsum von neu sich formenden Adelsherrschaften umgeben: Im Süden und Westen die Grafen von Oettingen, im Norden die Edlen von Truhendingen und im Osten die Bischöfe von Eichstätt (Heidenheim, Döckingen). Die Herren von Auhausen als das älteste von den nun hier anwesenden Adelsgeschlechtern mußte sich durch ihre Konkurrenten ringsum bedrängt und bedroht fühlen, erbauten hier schon früh zur Abwehr ihre Wasserburg zwischen Auhausen und Westheim, doch für die Zukunft war hier für sie keine raumgreifende Territorialpolitik mehr zu betreiben. Sie sahen hier im Grenzgebiet zwischen Schwaben und Franken ihre Chancen schwinden. Deshalb versuchten sie wohl einen Neubeginn im fernen Thüringen um die Lobdeburg bei Jena. Sie waren jedoch mit ihrer Stammheimat an der Wörnitz so verwurzelt, daß sie ihre alten Stammgüter nicht anderen Herren überließen. Sie gründeten schon geraume Zeit vor 1136 das Kloster Auhausen und statteten es mit einem Teil ihrer alten Stammgüter zwischen Wörnitz und Hahnenkamm aus. Das neue Kloster sollte als Gebetsstätte zum Heile der Seele ihrer Ahnen in Erinnerung bleiben. Deshalb behielten sie sich die weltliche Schutzherrschaft, die Vogtei, über ihr neues Kloster vor, die sie allerdings wegen der großen Entfernung nach Thüringen praktisch nicht mehr ausüben konnten und sie allmählich aufgeben mußten.

Das Kloster
Eine Reihe bedeutender Äbte leiteten im 12.-15. Jahrhundert das Benediktinerkloster zu Auhausen. Der letzte Abt Georg Truchseß von Wetzhausen (1499-1530) stand dem Kloster in den Tagen der Reformation vor, die auch den Untergang des Klosters bedeuteten.
Während seiner Amtszeit jedoch führte er das Kloster - sei es durch Geistesarbeit, als auch erhebliche bauliche Veränderungen - zum Höhepunkt seiner Macht und Anerkennung.
Just in dieser Phase seiner Blüte, im Mai 1525, wurde das Kloster Opfer von marodierenden Bauern während der Bauernkriege.
Nach der Plünderung kam am 7. Mai 1525 zur Schlacht bei Ostheim. Innerhalb weniger Stunden endete sie mit der Niederlage der Bauern und dem Sieg des Markgrafen Kasimir von Ansbach.
1530 floh der Abt nach Eichstätt. Das Kloster schloß sich der reformatorischen Lehre an. 1537 wurde das Kloster aufgelöst.
1608 schrieb das Kloster noch einmal Geschichte: an diesem historischen Ort schlossen sich die protestantischen Fürsten Süddeutschlands zum Schutzbündnis der Union von Auhausen bzw. Protestantischen Union zusammen.

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