Freies Geleit
Der Besitzer dieses Schreibens ist ruhmreich unterwegs
von der ehrenvollen
fränkischen Ortschaft Auhausen
nach der
hochlöblichen Gemeinde
der Lobdeburger zu Jena in Thüringen
Hier hat er das Recht:
Ohne Zoll,
ohne Gewalt gegenüber Leib und Leben,
mit seinem hab und Gut,
Gesinde und Getier,
welches da bei ihm sei,
das glorreiche Land der Thüringer zu durchqueren.
Ein jeder Lobdeburger, der da sei,
Ritter, Knappe,
Burgfrau, Burgfräulein,
Knecht, Magd,
sowie
Getreuer und Sympathisant,
wird hiermit gebeten,
den Namen der Lobdeburger Ehre zu erweisen
und
soweit er kann und Willens ist,
nach seinen Möglichkeiten und seinem Ermessen,
dem fränkischen Gesandten aus Auhausen bei seiner Reise behilflich
beizustehen.
Im Namen der getreuen Lobdeburger

September im Jahr des Herrn 2010

Nachbericht zur Wanderung:

Den Spuren der Vorfahren gefolgt
Auhauser wandern von der Heimat des Stammvaters der Lobdeburg bis nach Jena

Auhausen/Jena – Großer Bahnhof am Samstag auf der Lobdeburg: Der Burgvoigt Hans-Jürgen Domin in Wams und Federhut - Ritter und Damen im Gefolge - applaudiert vier Rittern der Landstraße.
Markus Steinhöfer, Helmut Bleisteiner, Hermann Höhnle und Mario Knuhr aus Auhausen im bayerischen Landkreis Donau-Ries erreichen am Samstag gegen 14 Uhr die Stammburg der Herren von Lobdeburg – und werden zünftig mit einem Schluck Ritterbräu begrüßt. Die vier Männer sind an diesem Septembernachmittag am Ziel einer 330 Kilometer langen Wanderung. Einer Tour mit Geschichte – denn schon der edle Ritter Hartmann von Auhausen, hatte sich zwischen 1120 und 1130 auf der Suche nach einem Platz für eine stattliche Familienburg auf den Weg von Schwaben nach Thüringen gemacht.
An der Saale war er hängen geblieben und ließ zwischen 1133 und 1166 auf einer Anhöhe mit bester Sicht über das Saaletal, das Orlatal und das Rodatal die Lobdeburg erbauen. Diese sollte zum Stammsitz einer sich schnell und weit verzweigenden Familie werden, die im gesamten Saaleland zahlreiche Burgen und Klöster gründete - in Camburg, Stadroda, Saalburg, Lobenstein. Weit über 100 Siedlungen wurden von Hartmann von Auhausen und den Seinen in der Region ausgebaut, berichtet Jürgen Domin vom Verein Lobdeburggemeinde 1912.
Das und noch viel mehr erfahren die vier Schwaben von den Jenaern beim Schwatz, in der Burgruine, um deren Sanierung sich der Verein seit Jahren sehr bemüht.
Die Wanderer ihrerseits finden interessierte Zuhörer, als sie von ihrer schönen aber auch anstrengenden Tour berichten. Die sei übrigens das Ergebnis einer echten Biertischlaune, erzählt Markus Steinhöfer. Bei der Vorbereitung zur 1050-Jahrfeier von Auhausen 2009 hatte er die Idee: „Ja, dann lauf ´mer halt mal rauf zur Lobdeburg wie damals der Hartmann von Auhausen“.
In diesem März dann wurde es konkret. „Da lagen aneinander gereiht sechs laufende Meter Wanderkarten vor uns“, berichtet Helmut Bleisteiner. Die Tour wurde in Tagesetappen von 30 bis 35 Kilometern aufgeteilt und dann mit der Organisation begonnen.
Am 5. September starteten Markus, Helmut und Hermann mit den beidem Hunden Lea und Paul in Auhausen. 14 Tage lang durchquerten sie Bayern und Thüringen, wo Mario, der Ex-Jenaer aus Ingolstadt zu ihnen stieß. „Bei allen, denen wir von unserer Tour erzählten, fanden wir offene Ohren und Interesse. Für mich war es ein tolles Erlebnis, oft hatte ich das Gefühl, das ist Wiedervereinigung pur“, gesteht der 55-jährige Helmut.
Stolz sind alle Vier auf ihre Leistung, „am meisten Anerkennung hat sich aber unser Hermann verdient, der ist immerhin schon 71“, sagt Markus.
„Mir hat die Tour sehr gut gefallen, und ich bin nun erstmals in Thüringen und Jena“, gesteht der Gelobte, Geht es nach den Wanderern und den Lobdeburgern von heute, dann sollen künftig noch mehr Auhausener hierher kommen und Jenaer die Heimat der alten Lobdeburger kennenlernen. Pläne dafür wurden am Samstag und Sonntag schon mal gemeinsam geschmiedet.

Bericht aus Ostthüringer Zeitung vom 20. September 2010

Auf den Weg gemacht:
Von Angelika Schimmel

Die vier Wanderer aus Bayern, die nach einer zweiwöchigen Mammut-Tour am Sonnabend auf der Lobdeburg eintrafen, wurden von der Lobdeburggemeinde begeistert empfangen.
Ob Ritter Hartmann von Auhausen vor knapp 900 Jahren genauso freundlich von den Siedlern begrüßt wurde, weiß keiner. Aber ihm muß es hier gefallen haben, denn er blieb, baute sich eine Burg, gründete eine Familie und eroberte Stück für Stück das Land an Saale und Weißer Elster. Seine Nachfahren setzten das fort. Ihre Spuren finden sich von Camburg bis Elsterberg. Auf Hartmanns Spuren, so berichten die Wanderer, werde nicht nur die alte Geschichte lebendig, sondern auch die neuere Geschichte der deutsch-deutschen Wiedervereinigung erlebbar. Das sollten noch viele und vor allem junge Leute erleben, wünschen sich die modernen „Lobdeburger“ und Auhausener Ritter. Deshalb wollen sie neue Kontakte zwischen den beiden Städten und ihren Menschen knüpfen. Man muß die 330 Kilometer ja nicht wandern, man kann auch reiten wie damals sicher Ritter Hartmann , oder man nimmt ein Stahlroß. Noch schneller ist man aber nach Auhausen gesurft: www.kloster-auhausen.de.

Die Wegstrecke AUHAUSEN - LOBDEBURG

Hinweis:
Die Kirchengemeinde Auhausen ist nur für die "eigenen Inhalte", die es zur Nutzung bereithält, nach den einschlägigen Gesetzen verantwortlich.

Von diesen eigenen Inhalten sind Querverweise ("Links") auf die Webseiten anderer Anbieter zu unterscheiden. Durch den als "Link" gekennzeichneten Querverweis ermöglichen wir den Zugang zu "fremden Inhalten".
Durch den Querverweis wird lediglich der Zugang zur Nutzung dieser Inhalte vermittelt. Für diese "fremden" Inhalte sind wir nicht verantwortlich, da wir die Übermittlung der Information nicht veranlassen und den Adressaten der übermittelten Informationen nicht auswählen bzw. die übermittelten Informationen auch nicht ausgewählt oder verändert haben. Auch eine automatische kurzzeitige Zwischenspeicherung dieser "fremden Informationen" erfolgt wegen der gewählten Aufruf- und Verlinkungsmethodik nicht, so daß sich auch dadurch keine Verantwortlichkeit für diese fremden Inhalte ergibt. Für illegale, fehlerhafte oder unvollständige Inhalte und insbesondere für Schäden, die aus der Nutzung oder Nichtnutzung von Informationen Dritter entstehen, haftet allein der jeweilige Anbieter der Seite, auf welche verwiesen wurde.