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Die Nibelungen in Auhausen?

Kreisheimatpfleger Erich Bäcker aus Donauwörth hat bei neuesten Recherchen Erkenntnisse gewonnen, daß die Nibelungen auf ihrem Zug zum Hunnenkönig in Ungarn entlang der Wörnitz reisten – und somit auch das Kloster Auhausen passiert haben dürften:
Das Nibelungenlied ist das bekannteste deutsche Epos aus dem Hochmittelalter. Es ist um das Jahr 1200 aufgezeichnet worden. Mittelalterliche Schriftsteller haben jeden Stoff, mag er auch noch so weit in die Vorzeit zurückgreifen, in die Sphäre des eigenen Lebens, der eigenen Sitten und Anschauungen übertragen. Für Bäcker ist daher das „Lied“ eine politische Dichtung, in der sich .die Situation der Stauferzeit widerspiegelt. Insbesondere die Jahre Kaiser Heinrich VI. (1165-1197).
Das „Schicksaljahr“ ist für ihn dabei 1193. Denn Ende 1192 war der englische König Richard Löwenherz auf der Rückreise vom Kreuzzug durch Herzog Leopold V. von Österreich gefangen genommen worden. Der Passauer Bischof, Diplomat und Dichter-Mäzen Wolfger von Erla (1191-1204) war an den Verhandlungen über dessen Auslieferung an Heinrich VI. beteiligt, da Österreich zu seiner Diözese gehörte. Löwenherz wurde zur Reichsburg Trifels bei Annweiler/Worms verbracht – bis zu seiner Freilassung im Februar 1194, die er sich mit dem extrem hohen Lösegeld von 25 Tonnen Silberbarren erkauft hatte.
Dieser Zug diente dem anonymen Nibelungen-Dichter als Vorlage – nur in umgekehrter Reihenfolge. Der Frühgeschichtler Bäcker verweist auf eine Stelle in der 25. Aventiure, wo es heißt: „ Dô si von Ôstervranken gên Swalevelde riten“. Der „Sualafeldgau“ begann westlich der Altmühl und endete an der Wörnitz. „Die Nibelungenforschung hat die wirkliche Lage des Sualagaus bisher einfach nicht berücksichtigt.“
Nachdem der Rhein überwunden war, dauerte der Ritt bis zur Donau zwölf Tage, wie es in der Sage weiter heißt. Aus der Schar der Nibelungen ist vor allem Hagen von Tronje mit der Region verbunden – er kannte den Weg: „Dar leite sie sô Hagene“.
In Donauwörth lag der wichtigste Donauübergang zwischen Ulm und Regensburg. Und der Weg dorthin führt die Wörnitz entlang. „Hier war der einzige barrierefreie Durchgang zwischen Fränkischen Jura und Schwäbischer Alb.“ Diese Handels- und Pilgerstraße war zudem durch (staufische) Burgen und Warten gesichert: Mangoldsburg (Donauwörth), Wörnitzstein, Ebermergen, Wöllwart, Harburg, Oettingen, Hainsfarth, Auhausen und, und, und. „Im Sualagau waren treue Gefolgsleute (Reichsministeriale) daheim. So die Grafen von Lechsgemünd, die von Truhendingen, Diepold von Schweinspoint, Heinrich von Kalden (Kaisheim).“ Zeitgenössische Dichterkollegen des Nibelungen-Autors lebten ebenfalls hier: Wolfram von Eschenbach, Hartmann von Aue (Auhausen), Konrad von Heimesfurth (Hainsfarth).
Daß die Nibelungen diese Route wählten, sieht Erich Bäcker in einem anderen Vers belegt. Denn Held Hagen kam nördlich der Donau an „ einen schoenen Brunnen“. Dieser ist für den Kreisheimatpfleger identisch mit der heute etwa 25 mal 20 Meter großen, klaren Karstquelle in Brünsee. Diese trieb noch bis vor 100 Jahren eine Papiermühle an.
Bäcker: „An keiner anderen Stelle, 70 bis 80 Kilometer stromauf- oder stromabwärts, befindet sich so donaunah eine Quelle.“ In der Sage traf dort Hagen. auf die Schwanenfrauen, die. ihm das schreckliche Ende des Zuges vorhersagten. Aber wo sind die Nibelungen über die Donau? Bäcker ist der „Heerstraße“ gefolgt, die er in einem Urkataster gefunden hat und die in Flurnamen lebendig ist. „Sie führte von Berg („Tingen“) über eine Brücke beim Straßer-(Wörnitz)Altwasser, über die Saugasse, die Saubruck in die Flur von Nordheim/Auchsesheim, wo einst der Ort `Moeringen´ lag.“ Die entsprechende Stelle im Nibelungenlied (26. Aventiure): „ Dâ ze Maoerin'gen si wâren über komen."
Moeringen war der erste hochwasserfreie Ort südlich der Donau und eine Schenkung Mangolds II. Mitte des 11. Jahrhunderts an das Kloster Heilig Kreuz. Er ist etwa um 1500 abgegangen; „im Jahr 1194 bestand das Dorf aus fünf Lehen“.
In der Mär steht, daß Hagen auf der Suche nach einer Fähre(„Verge“) gewesen sei. Bäcker: „Das paßt ebenfalls. Es heißt, daß der Fluß Hochwasser führte. Die Holzbrücke in Donauwörth ist in der Geschichte rund 30 mal zerstört worden.“
Diese häufige Zerstörung war übrigens Anlaß für den ältesten Ablaß in Deutschland. Diesen gewährten die Bischöfe von Eichstätt und Augsburg 1229. Aus dem Erlös sollte eine steinerne Brücke in Donauwörth errichtet werden. Die Fährstelle befand sich für Bäcker westlich von Donauwörth, am sogenannten „Salzwörth“ (Eurocopter-Gelände). Dort ist noch immer die Engstelle des früheren Flußlaufs (Donauschlinge) erhalten. Im ruhigen Kehrwasser sei die Querung möglich gewesen, da es sich um keine Seilrollenfähre gehandelt habe.
Wie wichtig dieser Donau-Übergang in der Stauferzeit war, erkennt man laut Bäcker daran, daß Kaiser Heinrich VI. diesen im Jahr 1193 besonders sicherte. „Er war am 20. Januar in Donauwörth und urkundete am 28. März einen Tausch mit dem Bischof von Passau, der Besitztümer in Mertingen hatte und errichtete hier eine staufische Vogtei.“
Da in der Sage Hagen den Fährmann erschlug, kam es auf der Straße an der Donausüdseite gleich zum ersten Gefecht: mit den Bayern... .

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