Störche in Auhausen – Blick auf eine lange Tradition
Der Storch ist in den saftigen Wiesen der Wörnitz-Auen schon seit Menschengedenken zu Hause. Ein optimaler Lebensraum, der alle Bedürfnisse dieser Allesfresser befriedigen kann.
So auch ist in Auhausen weit zurück bekannt, dass jedes Jahr mehrere Storchenpaare eines der Nester belegten. Zu allen Zeiten freute sich jedes Kind und jeder Erwachsene wenn im Frühling die Störche aus fernen Gebieten heimkehrten. Das ging wie ein Lauffeuer durch den Ort: „Der Storch ist wieder da!“.
Jedoch sollte in Auhausen diese „Tradition“ – aus welchen Gründen auch immer – vor einigen Jahrzehnten abreißen.
Aber nicht nur in der nördlichsten Gemeinde des Landkreises Donau-Ries, auch in den anderen Rieser Gemeinden sind im vergangenen Jahrhundert zahlreiche Störche gezählt worden – mit der gleichen Tendenz des Ausbleibens.
So ist aus dem Heft „Der Daniel 1967/4“, Seite 12f, der enorme Rückgang der Storchenpopulation zu entnehmen:
1914: „In 21 Rieser Ortschaften finden sich Störche, u.a. in Hainsfarth und Megesheim“
1939: 16
1960: 13
1967: 8, „u.a. noch in Auhausen, Oettingen, Munningen“
Diese Entwicklung bestätigen auch die fortgeführten Aufzeichnungen des Rieser Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler:
1976: 2, in Oettingen und Munningen
1977: 1, nur mehr in Oettingen (+ 1 in Westheim [angrenzende Gemeinde im Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen])
1990: 2, in Oettingen, Rudelstetten (+ 1 in Donauwörth).
Trotz mehrerer Versuche und privater Initiativen wollte sich in Auhausen kein Storchenpaar mehr niederlassen. Auch die „Zuhilfenahme“ professioneller Hilfe (z.B. bei der Standortauswahl und Beratung beim Nestbau) führte nur zu „Kurzbesuchen“ im letzten verbliebenen Nest in der kleinen Gemeinde an der fränkisch-schwäbischen Grenze.
„Naturschauspiel“ in Auhausen
Unabhängig davon war in den vergangenen Jahren allerdings mehrfach ein „Naturschauspiel der seltenen Art“ zu beobachten: In der sommerlichen Jahreszeit „übernachteten“ auf dem Dach der Klosterkirche sowie auf den benachbarten Dächern mehrfach eine auffallende Schar von durchreisenden Störchen, während sie tagsüber in den Wörnitz-Auen auf Futtersuche gingen. Im Jahr 2007 waren sogar über Wochen hinweg bis zu 32 Weiß-Störche gleichzeitig in Auhausen, so daß sogar Interesse bei Medienvertretern und Vogelkundlern geweckt werden konnte!
Letzter Versuch im Jahr 2010
Im Jahr 2010 ist nun nochmals ein engagierter Versuch der Familie Schnitker und des „Storchenvaters“ Emil Habermeyer aus dem benachbarten Heidenheim/Hahnenkamm gestartet worden, ein „artgerechtes Nest“ zu bauen sowie den „optimalen Platz“ auszuloten: das Dach der Familie Schnitker auf dem ehemaligen Klosterspital „St. Nikolaus“.
Seit April 2011 keimt nun wieder Zuversicht auf ein „eigenes“ Storchenpaar sowie auf Nachwuchs auf, nachdem sich ein Pärchen dieser seltenen Schreitvogel-Gattung“ daran gemacht hat, Nestausbau zu betreiben – und in der Hoffnung, diesen Platz möglichst als Brutstätte für ihren Nachwuchs ausgewählt zu haben... .
2013 hat´s geklappt
Obwohl inzwischen die Hoffnung sehr geschwunden ist, sollte das Jahr 2013 endlich den lange ersehnten Storchen-Nachwuchs bringen. Warten wir die momentan regnerische und kühle Zeit ab...
2013 - nach 16 Jahren endlich "Storchenglück"!
... nach der Geburt:
Die Beringung:
2011 - das Storchenpaar von Auhausen
2010 - Der Nestbau im Anwesen der Familie Schnitker
Die Vorbesprechung:
Die Jugend beim Schneiden der Weiden:
...und los geht´s:
auch Pausen müssen sein...
historische Aufnahmen aus Auhausen
Das "verunglückte" Storchenjahr 2006 in Auhausen
Das "Storchenjahr 2007" in Auhausen - mit bis zu 32 Stöchen zu Besuch und einem erneuerten Nest...
Das Jahr 2008 - auch mit weiteren "erfolglosen Nestbauarbeiten"