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Von der Brotspende in Klosterzeiten bis zur letzten Brezel 1967

Anfang des 14. Jahrhunderts gab Albrecht von Hürnheim eine "Große Spend" an das Spital von Kloster Auhausen in Form von vier Gütern "zu Belzheim". Deren Ertrag aber galt nicht nur dem Lebensunterhalt der Mönche. Ein Teil davon sollte zu "Kuchen von 2 Pfund Brot gebacken" werden. Diese Brotlaibe wurden dann geweiht und als Schutz gegen Feuer an die zahlreichen Pilger ­ es sollen einmal über 2.000 gewesen sein - am Freitag vor Lätare verteilt.
Auch in den Jahrhunderten nach der Klosterzeit - also unter der Herrschaft der Markgrafen von Ansbach - sollte sich diese Sitte erhalten, wohl auf Grund eines Schreibens von neun Vertretern der katholischen Hürnheimer Linien aus dem Jahre 1542. In ihm heißt es: "Es wolle das Closter, wie es von alter herkommen, bei den alten loblichen und sonderlich unserer vorfarn der von Hürnheim Stiftungen und Verordnungen pleiben lassen". Allerdings wurden nun die Brote nicht mehr geweiht, sondern als schlichte Almosen an die Armen verteilt. Auch diese Spende erfreute sich großer Beliebtheit, ja es kam sogar so weit, daß, wie der Verwalter des Klosteramtes Dürr einmal schreibt, "auch andere vermögende Leute, die selbst Almosen hätten austeilen können, etlich Meilen weit aus dem Rieß herbeigeloffen kamen". Sie glaubten an die den Broten innewohnende Kraft, und so hielt sich dann dieser Brauch bis zum Ende der Markgrafenzeit.

Doch die gute Erinnerung daran blieb und so geschah es, daß Ende der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts das Söhnlein des Müllers Johann Friedrich Meyer wider alles Erwarten von schwerer Krankheit genas und der Vater aus Dank für Gottes Hilfe eine Verfügung traf. Jedes Jahr am Friedrichstag, dem 18. Juli, sollte jedes Schulkind eine Brezel erhalten, wenn es einen oder mehrere Verse von einem Kreuz- und Trostlied aufgesagt hätte. Diese schöne Sitte erhielt sich zur Freude aller - damals noch so bescheidenen Kinder - bis die Notzeit des 1. Weltkrieges hereinbrach. Das Getreide war knapp geworden, Brotkarten teilten die Rationen zu.

Aber die Auhauser blieben traditionsbewußt: Als der Bäckermeister Friedrich Stark nach dem zweiten Weltkrieg aus langer Gefangenschaft in sein Dorf heimkehren durfte, war er es, der voller Dankbarkeit wiederum für jedes Kind am Friedrichstag (5. März) eine Brezel stiftete. Daran mag sich heute noch mancher Auhauser erinnern und zugleich bedauern, daß die ganze Freude ein Ende hatte, als 1967 der überörtliche Schulverband gegründet und das Dorf um Schule und Lehrer ärmer wurde.

Ein weiteres Mal erinnerte man sich in Auhausen dieser alten Tradition: Schützenmeister Georg Beyhl hat 2000 das frühere "Friedrichschießen" des Schützenvereins am 5. März wieder eingeführt. Hierzu hat sich Bäckermeister Werner Stark bereit erklärt, in Tradition seiner Vorfahren, bis zum heutigen Tag "Friedrichbrezen" zu spendieren.

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Es ist nicht bekannt, ob das im Kloster immer wiederkehrende Symbol der Breze mit der alten Tradition in Zusammenhang steht -
oder ob´s doch "nur" einfache Ornamente sind...


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