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Die Mönchssteine von Auhausen

Hierzu berichtet Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler:
Zwischen Auhausen und Dornstadt zweigt nach wenigen Hundert Metern an einem Holzkreuz ein Feldweg ab, der in nördlicher Richtung auf den Forst zuführt und dort in einen Waldweg übergeht. Keine 200 Meter in gleicher Richtung oben an der Bergkuppe im Schlag "Stein" steht ein alter Grenzstein aus dem 15. Jahrhundert, der dem Heimatpfleger nach langwierigen Nachforschungen sein sorgsam gehütetes Geheimnis preisgeben mußte.
Noch recht gut zu erkennen sind auf der Vorderseite des 80 x 80 x 20 cm großen Steines einige Buchstaben, Zahlen und gegenständliche Zeichnungen:
Die Deutung der Inschrift allerdings bedurfte der Mitarbeit zweier Archivare, der Hartnäckigkeit des Heimatpflegers, lateinischer Sprachkenntnisse und des Zufalls, die berühmte „Nadel im Heuhaufen“ zu finden.
A.D. und die Jahreszahl I ? 8_ . ließen sich relativ leicht deuten, wenn man wußte, daß eine halbe 8 in der Zeit der Gotik eine 4 war. Die Buchstabenfolge shechs gab da schon größeres Rätsel auf. Für jemanden mit Englischkenntnissen war es allerdings naheliegend, daß sh als ein Sch zu lesen, also Schechs. Die Buchstaben abb. (lateinisch abbas = Abt) führten auf die richtige Spur: In einer Liste der in Auhausen einstmals tätigen Äbte stand tatsächlich für die Zeit von 1481 bis 1499 ein Wilhelm Schechs aus Pleinfeld. So war auch das W gedeutet. Nun bedurfte es noch eines letzten Schrittes, das Wappen mit den zwei Dreiecken im Mittelfränkischen Wappenbuch zu finden, auf Pleinfeld zu beziehen und den oben herausschauenden runden Abtstab als solchen zu erkennen.
Der Grenzstein ist, wie sich herausstellen sollte, der am besten erhaltene einer Serie von ehemals sechs Steinen, die zwischen den Waldungen der Oettinger Grafen und dem Kloster Auhausen (Leberholz, Kellerweiherschlag, Rosenbuck, Bästenerschlag, Lehmgrubenschlag und Buckschlag, ungefähr 160 ha.) die Grenzen markierten.
Abt Wilhelm Schechs ließ ihn um 1485 mit den anderen fünf und zahlreichen kleinen „Läufern“ setzen und mit seinem Namen und Titel bezeichnen. Sein Grabstein mit eben demselben Wappen ist in der Klosterkirche Auhausen im Chorraum eingemauert. Die Inschrift darauf beginnt mit den Worten: HIC IACET ET HUMAT WILHELM SCHECHS ABBAS DE AHUSE.
Mit diesem Wissen ausgestattet fanden Dr. W. Sponsel im Fürstlichen Archiv Harburg und K. Kohn im Staatsarchiv Nürnberg Urkunden und Landkarten zu diesen Steinen. In nahezu gleichlautenden Worten wird der Vertrag zwischen dem Fürsten zu Oettingen und dem Markgrafen von Ansbach als dem Erben der Besitzungen des Klosters Auhausen bei einer späteren Grenz-Neuvermessung festgehalten.
Mit Hilfe der historischen Landkarte konnten weitere vier Mönchssteine im Wald gefunden werden. Lediglich der letzte Stein am Altwasser der Wörnitz stand nicht mehr an seinem Platz. Allerdings konnte bei einer weiteren Suche im Winter unterm gefrorenen Sumpf beim vermuteten Standort eine große Steinplatte entdeckt werden. Leider aber wies sie nach ihrer Bergung im darauf folgenden Frühjahr keinerlei Beschriftung auf und darf deshalb auch nicht als der letzte fehlende Mönchsstein bezeichnet werden.

 


Die historische Karte des Mönchswaldes -
aus einem ansbachisch-onolzbachischen Vertrag

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Die fünf bekannten Mönchssteine" von Auhausen:

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